Discovery: der beste Hebel
Die Digitalisierung schaffte e-Commerce Giganten wie Amazon, eBay und Zappos, die mittlerweile eine derart heftige Gravitation auf Kunden ausüben, dass um sie herum kaum Konkurrenz entstehen kann und bei denen durch die geschaffenen Economies of Scale Waren vor allem günstiger werden als im stationären Handel. In der Mixtur mit unendlichem Shelf-Space, digitaler Beratung, Kundenbewertungen und kostenloser Lieferung oft schon am nächsten Tag, entsteht eine Sogwirkung, die auch dem Retail die Relevanz entzieht. Für alle, die eine Ahnung haben, wonach sie suchen, läuft Shopping Gefahr, zur Commodity zu verkommen beziehungsweise ist es in vielen Fällen längst geworden.
Retail hat kein Technik-Problem, sondern erlebt einen Rollen-Kollaps.
E-Commerce hat Waren schneller, günstiger und einfacher zugänglich gemacht. Mit den Fundamentals 2–4 schafft Retail keine Differenzierung. Wenn Show allein zu kurz gedacht ist und man nicht bei Größe, Preis und Zugänglichkeit des Inventars punkten kann, dann hat das zwangsläufig Auswirkungen auf die Rolle, die klassisches Retail in Zukunft spielt. Die Lösung des Retail Rollen-Kollaps dreht sich deshalb um die Frage, wie es in Zukunft das Discovery-Fundamental löst. Dabei kann es von digitalen Konzepten lernen.
Innovation fand im e-Commerce unter dem Discovery-Fundamental längst statt, nämlich bei der Art und Weise, wie man Produkte vertreibt. Die Frage nach: wie kann ich dem Kunden zeigen, was er noch nicht kennt, damit er kauft, was er noch nicht vorhatte zu kaufen, wird digital bereits mit Erfolg beantwortet.
Man fokussierte sich auf das Finden von Produkten und nicht auf das Kaufen allein.
Diese e-Commerce Konzepte gäbe es ohne die Sozialen Medien nicht — Facebook, Instagram, Pinterest und Snapchat sind hier nicht nur Traffic-Treiber, sondern Kern-Medium und essentieller Business Building Block, mit denen Shops in ständiger Rückkopplung mit den Menschen stehen, für die sie Produkte anbieten. Social ist Art und Weise, wie Produkte verbreitet werden und Bestimmung und Kontext der Produkte zugleich. Daraus sind Marken mit enormer digitaler Substanz emporgestiegen.
Die neue Retail Realität
Das native Integrieren von Social als essentieller Building Block des Discovery Fundamentals ist, was die die neue Retail Realität beschreibt. Mit dem Unterschied, dass im Retail der soziale Bond, der Austausch mit der Zielgruppe und das Formen von einer Community von Gleichgesinnten das Ziel hat, sie an einen physischen Ort zu bringen.
Social verändert die Rolle des stationären Shops: von Retail bzw. Store Management zu Community Management.
Technologie ist in der neuen Retail Realität nicht dazu da, nur Produkte zu inszenieren oder zugänglich zu machen, sondern Technologie wird genutzt, um mit Menschen in Kontakt zu treten und Resonanzraum im physischen Store zu schaffen. Die neue Retail Realität leitet damit einen Paradigmenwechsel ein: vom reinen Reinverkaufen in eine Gemeinschaft hin dazu, aktiver Teil der Gemeinschaft werden. Es geht also nicht darum Screens mit dem Web zu verbinden, sondern den Store mit der Community, in der er sich befindet.
Technologie ist in der neuen Retail Realität nicht dazu da, nur Produkte zu inszenieren oder zugänglich zu machen, sondern Technologie wird genutzt, um mit Menschen in Kontakt zu treten und Resonanzraum im physischen Store zu schaffen. Die neue Retail Realität leitet damit einen Paradigmenwechsel ein: vom reinen Reinverkaufen in eine Gemeinschaft hin dazu, aktiver Teil der Gemeinschaft werden. Es geht also nicht darum Screens mit dem Web zu verbinden, sondern den Store mit der Community, in der er sich befindet.
Plattform ist die ultimative Verlängerung des Sinns und Zweck der Firma.
Was bedeutet: Marken ohne starken Sinn können kaum eine Plattform werden, somit keine Community aufbauen und am Ende auch nicht als Sieger in der neuen Retail Realität hervorgehen. Sie wurden durch das Web schlichtweg ihrer Geschäftsgrundlage beraubt.
Diese Entwicklung lässt sich gerade in ihren Anfängen beobachten. In Zukunft wird es sehr wahrscheinlich so sein, dass man entweder eine sehr starke Marke hat, also genug Sinn und Absicht, um darauf eine physikalische Plattform aufzubauen und einen sozialen Fußabdruck in der Stadt aufzubauen. Oder man hat eine gute Immobilie und lebt vom Fußverkehr. Andernfalls wird ein Online Shop immer die bessere Wahl für die Konsumenten sein. Es gibt heute einige Beispiele, an denen man die Entwicklung der neuen Retail Realität beobachten kann.